Dienstag, 1. September 2015

La revedere Romania! Guten Tag Deutschland!

Morgens um kurz nach halb zehn in Deutschland
La Revedere Rumänien! Auf Wiedersehen! Zum Schluss heißt es wieder Kofferpacken und noch einmal auf eine schöne Zeit zurück blicken, auf eine Zeit des Studiums und der Landeskultur.
Meine besondere Highlights waren die Osterwoche in Suceava, der Roadtrip durch Transilvanien und ins Donaudelta, über welchen ich noch Berichten werde, die Wochenenden in Focsani und in den Bergen, die zahlreichen lustigen und zugleich verblüffenden Momente im rumänischen Alltagsleben, sowie die unzähligen Bekanntschaften und Abende in Park, Pub und vor der Mensa.
Meine Masterarbeit ist soweit abgeschlossen, jetzt gilt es noch einige Formalitäten zu klären und dann neigt sich auch dieses Kapitel meines Studiums dem Ende entgegen. Alles in allem ein großer Erfolg!
Mein besonderer Dank geht an George für die große Hilfe in den ersten Tagen, an Alin, Marius und Mihai für die gute Freundschaft und die Organisation der großen Ausflüge durchs Land. An Herr Cosarca für die unglaublich Gute Betreuung während des gesammten Aufenthalts und die zahlreichen Einladungen zu Universitätsveranstaltungen. An Paul Dumitru für die fachliche Kompetenz, die große Hilfe und Geduld bei der Betreuung meiner Arbeit. Und zu guter letzt an Herr Schwieger, der das ganze überhaupt erst ermöglicht hat.

Sonntag, 30. August 2015

Ab in die Berge

Neulich hab ichs nach einigen Anläufen dann doch endlich mal in die Berge geschafft. Doch vorher möchte ich mal wieder ein lustiges Erlebnis erzählen.

Während man sich Deutschland bekanntlich über die teilweise nicht funktionierenden Klimaanlagen in den Zügen lautstark beschwert wird das hier eher gelassen gesehen. In 50 % der Züge gibt es vermutlich gar keine Klimaanlage und in den anderen 50% ist sie größtenteils kaputt. Nichts destotrotz weiß man sich halt zu helfen. Fenster auf und alles ist super! Sollte das auch nicht reichen so werden im Bedarfsfall halt noch die Türen während der Fahrt offengelassen, wie rechts im Bild zu sehen ist.


Babele
Doch nun zur eigentlichen Story, meine zweitägige Reise ins Bucegi-Gebirge. Wir sind Freitags in der früh zu dritt aufgebrochen, Anca, Mihai und ich. Das Tagesziel war die ~2500m hochgelegene Hütte auf dem Omu. Zunächst einmal rauf ins Gebirge auf einem kleinen Pfad der Stellenweise doch schon sehr an einen Klettersteig erinnert. An der letzten Quelle noch schnell die Wasserflasche auffüllen, bevor wir dann auch schon oben auf dem Höhenweg des Caraiman standen. Nach oben kann man auch ganz bequem mit der Seilbahnfahren. Die Bergstation endet dierekt neben zwei der Hauptattraktionen. Babele, eine natürlich entstandene Steinformation, die ein bisschen an Stonehenge erinnert und die Sphinx, ein Felsen der aus der richtigen perspektive einem menschlichen Gesicht ähnelt. Entsprechend wimmelt es dort oben von Touristen. Läuft man hingegen 200 m weiter ist man quasie schon wieder komplett alleine Unterwegs.
Sphinx

Die Caraimanspitze

Nach rund 6 Stunden des wanderns haben wir dann die Caraimanspitze erreicht. Dort oben auf 2380 m steht ein rießiges Kreuz, welches vom ganzen Tal aus gesehen werden kann. Der Blick von dort oben ist natürlich einmalig, dennoch hieß es für uns nach kurzer Zeit wieder aufbrechen da es noch ein ganzes Stück Weg zu überwinden galt.
Wie überall in Rumänien wird man auch in den Bergen auf einzelne Hunde treffen, die einen teilweise ein Stück des Weges, vermutlich in der Hoffnung auf etwas zu essen, begleiten werden. Aufpassen sollte man allerdings wenn diese Hunde damit beschäftigt sind ein paar Schafe zu beschützen, da sie ihre Aufgabe wohl sehr ernst nehmen. In unserem Fall sind wir zwar auf mehrere Schafheerden gestoßen die mit ihrem Schäfer dort oben den ganzen Sommer über verbringen, Hunde waren allerdings keine dabei. Eine Schäferhütte ähnelt im luxuriösen Fall einer Art Bauwagen, in der Regel aber mehr einem größeren etwas besser befestigten Zelt.


Abends gegen halb 8 an der Hütte angekommen gabs erstmal was zu Essen und selbstverständlich ein kühles Bier (aus der Plastikflasche :/ ). Die Versorgung beschränkt sich auf das allernötigste, ein Bett, sowie eine Kleinigkeit zu Essen und Trinken. Die Wasserversorgung wird über den Regen bezogen und ist aus Knappheit ausschließlich dem Personal vorbehalten, das dort oben irgendwie Leben muss. Strom kommt aus Solarzellen und ist auch relativ knapp, so gab es im gesammten öffentlichen Bereich lediglich eine kleine schwach leuchtende Glühbirne die lose an der Decke hing und eine doch irgendwie Abenteuerliche Stimmung verbreitet hat. Lediglich für die Heizung wurde eine Gasleitung verlegt. Die ganze Versorgung der Hütte mit Materialien erfolgt nicht mit dem Auto, da es keine Straße und auch keinen durchgehenden befahrbahren Pfad zur Hütte gibt. Stattdessen wandert wohl regelmäßig eine kleine Eselkolonne hin und her um all das schöne Bier und die übrigen Güter zu transportieren.

Nach einer erholsamen Nacht haben wir dann noch in aller frühe den Gipfel erklommen, bevors zum Abstieg zurück ins Tal ging. Alles in allem ein sehr schönes Wochenende mit genialen Aussichten, interessanten Eindrücken und einer genialen Landschaft.

Sonntag, 16. August 2015

Leben auf dem Land

Ich bin für 3 Tage zu Marius Elternhaus verreist, in ein kleines Dorf namens Faraoanele. Das liegt kurz vor Focsani einer größeren Stadt etwas 200 km nördlich von Bukarest.
Freitag abends in Focsani angekommen haben wir uns erstmal ins Zentrum begeben um festzustellen das an diesem Tag zufällig eine kleine Militärparade stattfindet. Schaustellen einiger Fahrzeuge der rumänischen Arme, sowie ein aufmarschieren der Soldaten. Dannach gings in eine Kneipe. In den eher ländlichen nicht touristen Gegenden sind die Preise etwas günstiger als in Bukarest und so haben wir die Kneipe mit 12 Bier (nicht pro Person!) und nem kleinen Snack für ~10€ verlassen.
Abends kamen wir dann schon reichlich spät bei Marius an, aber promt steht schon das Essen auf dem Tisch. Die Rumänen sind sehr sehr gastfreundlich. Prinzipiell gibt es rund um die Uhr was zu Essen und man muss schon Stopp sagen wenn man ein leichtes sättigungsgefühl hat, weil irgendein Gang immernoch kommt.
Das Wochenende ging also schonmal gut los.

























Der rumänische Trabbi
Am nächsten Tag ging es mit dem Auto durch das Gebiet Vrancea, welches viele Wander und Ausflugziele zu bieten hat. Auf der Straße begegneten wir sehr vielen "rumänischen Trabbi's". Das Modell gibts in den verschiedensten Ausführungen. Mit Pferen oder Ochsen, 1 bzw. 2 Ps und auch autonom, also ganz ohne Fahrer. Am Abend trifft man dann noch einige Kühe auf der Straße, die von der Weide zurückkommen und geschickt im Slalom umfahren werden müssen.




Wir haben eine kleine Wanderung unternommen. Das Hauptziel sollte eigentlich eine Durchgangshöhle sein, was aber aus Zeitgründen nicht ganz hingehauen hat. Stattdessen gings zum gemütlichen grillen dierekt am Flussufer, wo man anderen Leuten beim Teppich waschen zuschaun kann.
Das letzte Ziel des Tages war das sogenannte "Focul Viu" oder auf Deutsch lebens Feuer. An einer bestimmten Stelle tritt endlos Gas aus dem Boden aus und brennt Tag und Nacht. Es sieht so aus als würde der Boden brennen. Pustet man die Flammen aus, so entzünden sie sich in kurzer Zeit wieder von selbst.

























Am letzten Tag haben wir dann noch ein bisschen durchs Dorf geschaut.
Das Leben auf dem Land unterscheidet sich sehr vom Leben in der Stadt. Zunächst einmal möchte ich erwähnen, das es in vermutlich fast allen Dörfern Strom gibt. Das klingt eigentlich selbstverständlich, aber es gibt auch zahlreiche abgeschiedene Häuser ohne Strom. Mit dem Wasseranschluss sieht es da schon anders aus. Sehr oft sieht man Brunnen in den Vorgärten, welche die einzige Wasserversorgung darstellen. Oftmals ist an den Brunnen eine Pumpe angeschlossen, sodass das Wasser wie gewohnt aus dem Hahn kommt. Die manuelle Methode ist allerdings auch gängige Praxis. Gas zum kochen und heizen wird oft in der Flasche gekauft und Öl gibt es glaub ich grundsätzlich nicht.
Die Jobs auf dem Land beschäftigen sich oftmals mit der Versorgung des Dorfes. So betreiben Marius Eltern zum Beispiel ein Weingut. Die Hauptabnehmer sind die Dorfbewohner, wenn man eine oder vielleicht auch zwei Flaschen Wein braucht, dann läuft man kurz vorbei.
Neben der eigentlichen Arbeit sind die Leute Selbstversorger, was natürlich auch sehr zeitintensiv ist. Im großen Garten wird so ziemlich jede Gemüsesorte angepflanzt. Auf dem Hof leben Kühe, Hühner und Schweine. Und damit hat man eigentlich auch schon fast alle wichtigen Nahrungsmittel abgedeckt. Wichtig ist noch eine große Tiefkühltruhe um das ganze Fleisch das so eine Kuh oder ein Schwein abwirft auch irgendwo zu lagern. Die restlichen Vorräte werden eingelagert oder eingekocht.

Freitag, 14. August 2015

Untold Festival

Letzte Woche bin ich mit dem Zug 500 km durchs Land nach Cluj Napoca zum Untold Festival getuckert. Hier in Rumänien sagt man über die Zuggeschwindigkeit immer etwas scherzhaft, nach Deutschland braucht man einen Tag ... 20 Stunden bis zur rumänischen Grenze und dann noch 4. Irgendwie ist es wirklich so ... für die 500 km haben wir ganze 12 Stunden gebraucht. Die Verspätung von 2 Stunden wird nichtmal im Zug erwähnt und von den Mitreisenden quasie schon als selbstverständlich angesehen.

Endlich angekommen, hab ich einen Tag damit verbracht Cluj anzuschauen, der zweitgrößten Stadt in Rumänien. Wie alle großen Städte in Transilvanien (Siebenbürgen) gibt es auch einen deutschen Stadtnamen: "Klausenburg".
Die Stadt ist besonders im Zentrum besonders schön. Viele alte Gebäude und kleine Gassen zeichnen das Stadtbild. Am zentralen Platz ragt eine katholische Kirche hervor, was für das fast ausschließlich orthodoxe Land sehr untypisch ist. Gerade durch das Festival waren sehr viele junge Leute unterwegs und in den vielen kleinen Kneipen mächtig was los. Gut also das ich mit Insidern unterwegs war ;)


















David Guetta live
Am nächsten Tag öffnete dann das Untold Festival, der eigentliche Grund der Reise, seine Türen. Das viertägige Festival für hauptsächlich elektronische Musik fand in diesem Jahr zum ersten Mal statt und zählt bereits jetzt zu den größten Festivals in Rumänien. Zu den Headlinern zählten David Guette, Avicii, Armin van Buuren, und Dimitri Vegas & Like Mike. Für mich war die Hauptattraktionen neben den Konzerten auch ein wiedersehen mit einigen Freunden aus Suceava, die ich an Ostern kennengelernnt habe.



DJ Livekonzerte sind irgendwie sonderbar . Da steht jemand auf der Bühne und drückt Nonstop irgendwelche Knöpfe und mixt live vor sich hin, zumindest glauben wir das mal. Aber irgendwie fehlte mir die interaktion mit dem Publikum.
Auch lustig sind die Leute. Stehen im vorderste drittel, also quasie mitten in der Masse und wundern sich das von alle Seiten etwas geschubbst wird.
Alles in allem wars ne super Party, aber nächsten mal dann doch lieber wieder ein Rockkonzert.