Freitag abends in Focsani angekommen haben wir uns erstmal ins Zentrum begeben um festzustellen das an diesem Tag zufällig eine kleine Militärparade stattfindet. Schaustellen einiger Fahrzeuge der rumänischen Arme, sowie ein aufmarschieren der Soldaten. Dannach gings in eine Kneipe. In den eher ländlichen nicht touristen Gegenden sind die Preise etwas günstiger als in Bukarest und so haben wir die Kneipe mit 12 Bier (nicht pro Person!) und nem kleinen Snack für ~10€ verlassen.
Abends kamen wir dann schon reichlich spät bei Marius an, aber promt steht schon das Essen auf dem Tisch. Die Rumänen sind sehr sehr gastfreundlich. Prinzipiell gibt es rund um die Uhr was zu Essen und man muss schon Stopp sagen wenn man ein leichtes sättigungsgefühl hat, weil irgendein Gang immernoch kommt.
Das Wochenende ging also schonmal gut los.
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Der rumänische Trabbi |
Wir haben eine kleine Wanderung unternommen. Das Hauptziel sollte eigentlich eine Durchgangshöhle sein, was aber aus Zeitgründen nicht ganz hingehauen hat. Stattdessen gings zum gemütlichen grillen dierekt am Flussufer, wo man anderen Leuten beim Teppich waschen zuschaun kann.
Das letzte Ziel des Tages war das sogenannte "Focul Viu" oder auf Deutsch lebens Feuer. An einer bestimmten Stelle tritt endlos Gas aus dem Boden aus und brennt Tag und Nacht. Es sieht so aus als würde der Boden brennen. Pustet man die Flammen aus, so entzünden sie sich in kurzer Zeit wieder von selbst.
Am letzten Tag haben wir dann noch ein bisschen durchs Dorf geschaut.
Das Leben auf dem Land unterscheidet sich sehr vom Leben in der Stadt. Zunächst einmal möchte ich erwähnen, das es in vermutlich fast allen Dörfern Strom gibt. Das klingt eigentlich selbstverständlich, aber es gibt auch zahlreiche abgeschiedene Häuser ohne Strom. Mit dem Wasseranschluss sieht es da schon anders aus. Sehr oft sieht man Brunnen in den Vorgärten, welche die einzige Wasserversorgung darstellen. Oftmals ist an den Brunnen eine Pumpe angeschlossen, sodass das Wasser wie gewohnt aus dem Hahn kommt. Die manuelle Methode ist allerdings auch gängige Praxis. Gas zum kochen und heizen wird oft in der Flasche gekauft und Öl gibt es glaub ich grundsätzlich nicht.
Die Jobs auf dem Land beschäftigen sich oftmals mit der Versorgung des Dorfes. So betreiben Marius Eltern zum Beispiel ein Weingut. Die Hauptabnehmer sind die Dorfbewohner, wenn man eine oder vielleicht auch zwei Flaschen Wein braucht, dann läuft man kurz vorbei.
Neben der eigentlichen Arbeit sind die Leute Selbstversorger, was natürlich auch sehr zeitintensiv ist. Im großen Garten wird so ziemlich jede Gemüsesorte angepflanzt. Auf dem Hof leben Kühe, Hühner und Schweine. Und damit hat man eigentlich auch schon fast alle wichtigen Nahrungsmittel abgedeckt. Wichtig ist noch eine große Tiefkühltruhe um das ganze Fleisch das so eine Kuh oder ein Schwein abwirft auch irgendwo zu lagern. Die restlichen Vorräte werden eingelagert oder eingekocht.
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