Sonntag, 30. August 2015

Ab in die Berge

Neulich hab ichs nach einigen Anläufen dann doch endlich mal in die Berge geschafft. Doch vorher möchte ich mal wieder ein lustiges Erlebnis erzählen.

Während man sich Deutschland bekanntlich über die teilweise nicht funktionierenden Klimaanlagen in den Zügen lautstark beschwert wird das hier eher gelassen gesehen. In 50 % der Züge gibt es vermutlich gar keine Klimaanlage und in den anderen 50% ist sie größtenteils kaputt. Nichts destotrotz weiß man sich halt zu helfen. Fenster auf und alles ist super! Sollte das auch nicht reichen so werden im Bedarfsfall halt noch die Türen während der Fahrt offengelassen, wie rechts im Bild zu sehen ist.


Babele
Doch nun zur eigentlichen Story, meine zweitägige Reise ins Bucegi-Gebirge. Wir sind Freitags in der früh zu dritt aufgebrochen, Anca, Mihai und ich. Das Tagesziel war die ~2500m hochgelegene Hütte auf dem Omu. Zunächst einmal rauf ins Gebirge auf einem kleinen Pfad der Stellenweise doch schon sehr an einen Klettersteig erinnert. An der letzten Quelle noch schnell die Wasserflasche auffüllen, bevor wir dann auch schon oben auf dem Höhenweg des Caraiman standen. Nach oben kann man auch ganz bequem mit der Seilbahnfahren. Die Bergstation endet dierekt neben zwei der Hauptattraktionen. Babele, eine natürlich entstandene Steinformation, die ein bisschen an Stonehenge erinnert und die Sphinx, ein Felsen der aus der richtigen perspektive einem menschlichen Gesicht ähnelt. Entsprechend wimmelt es dort oben von Touristen. Läuft man hingegen 200 m weiter ist man quasie schon wieder komplett alleine Unterwegs.
Sphinx

Die Caraimanspitze

Nach rund 6 Stunden des wanderns haben wir dann die Caraimanspitze erreicht. Dort oben auf 2380 m steht ein rießiges Kreuz, welches vom ganzen Tal aus gesehen werden kann. Der Blick von dort oben ist natürlich einmalig, dennoch hieß es für uns nach kurzer Zeit wieder aufbrechen da es noch ein ganzes Stück Weg zu überwinden galt.
Wie überall in Rumänien wird man auch in den Bergen auf einzelne Hunde treffen, die einen teilweise ein Stück des Weges, vermutlich in der Hoffnung auf etwas zu essen, begleiten werden. Aufpassen sollte man allerdings wenn diese Hunde damit beschäftigt sind ein paar Schafe zu beschützen, da sie ihre Aufgabe wohl sehr ernst nehmen. In unserem Fall sind wir zwar auf mehrere Schafheerden gestoßen die mit ihrem Schäfer dort oben den ganzen Sommer über verbringen, Hunde waren allerdings keine dabei. Eine Schäferhütte ähnelt im luxuriösen Fall einer Art Bauwagen, in der Regel aber mehr einem größeren etwas besser befestigten Zelt.


Abends gegen halb 8 an der Hütte angekommen gabs erstmal was zu Essen und selbstverständlich ein kühles Bier (aus der Plastikflasche :/ ). Die Versorgung beschränkt sich auf das allernötigste, ein Bett, sowie eine Kleinigkeit zu Essen und Trinken. Die Wasserversorgung wird über den Regen bezogen und ist aus Knappheit ausschließlich dem Personal vorbehalten, das dort oben irgendwie Leben muss. Strom kommt aus Solarzellen und ist auch relativ knapp, so gab es im gesammten öffentlichen Bereich lediglich eine kleine schwach leuchtende Glühbirne die lose an der Decke hing und eine doch irgendwie Abenteuerliche Stimmung verbreitet hat. Lediglich für die Heizung wurde eine Gasleitung verlegt. Die ganze Versorgung der Hütte mit Materialien erfolgt nicht mit dem Auto, da es keine Straße und auch keinen durchgehenden befahrbahren Pfad zur Hütte gibt. Stattdessen wandert wohl regelmäßig eine kleine Eselkolonne hin und her um all das schöne Bier und die übrigen Güter zu transportieren.

Nach einer erholsamen Nacht haben wir dann noch in aller frühe den Gipfel erklommen, bevors zum Abstieg zurück ins Tal ging. Alles in allem ein sehr schönes Wochenende mit genialen Aussichten, interessanten Eindrücken und einer genialen Landschaft.

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